Von Sylvia Flückiger, alt Nationalrätin, Schöftland AG
– Zuerst möchte ich Ihnen im Namen der Vereinigung Medienpanoptikum ganz herzlich danken für Ihre Treue, für das Lesen unserer Broschüre, für das Einzahlen des Mitgliederbeitrages, aber auch für das Mitmachen bei Wahlen und Abstimmungen und das Mithelfen in unserem Bürgerkomitee. Schon bald wird dieses Komitee wieder zum Einsatz kommen, wenn es um die Abstimmung der Begrenzungsinitiative geht.
Doch lassen wir es zuerst Weihnachten werden, mit viel Licht und Wärme, mit Familie und Freunden, mit wunderschönen Begegnungen und Gesprächen, vielleicht auch mit dem Lesen einer schönen Weihnachtsgeschichte, mit Kinderlachen und glänzenden Augen, mit einem feinem Gewürztee und selbstgebackenen Leckereien.
Vielleicht liegt noch etwas in Ihrer Schublade, das noch fertig gestellt werden muss, wie beispielsweise mein Weihnachtsstern aus Stroh. Irgendwie wurde er letztes Jahr einfach nicht mehr zu Ende gebastelt. Jetzt, da ich die Schublade mit den Weihnachtsdekorationen wieder einmal unter die Lupe nehmen wollte, fällt mir dieser unfertige Strohstern in die Hände.
Auch in der Krippe in Bethlehem hatte es Stroh – ein Material, das uns die Natur beschert hat und irgend wie immer zu Weihnachten passt: schlicht, trocken, hellgelb, vielseitig verwendbar, bis heute. Und aus speziellen Halmen entstehen jeweils unter flinken Händen weihnachtliche Strohsterne.
Mein Stern wartete also geduldig in der Schublade und hoffte darauf, eines Tages doch noch fertiggestellt in unserem Wohnzimmer auf Tannenzweigen zu strahlen und bewundert zu werden. So bügelte ich einzelne Halme breit, andere schnitt ich auf Mass zu und fügte sie mit Zwirn zusammen, klebte, faltete und steckte, bis das Werk vollendet war. Ich erinnerte mich dabei an meine Kindheit, wie wir Geschwister jeweils um die Wette solche Sterne anfertigten und uns freuten, wenn wir sie jeweils an unserem Weihnachtsbaum aufhängen durften, und stolz den Eltern zeigten, was wir gebastelt hatten. Nicht das Ergebnis war entscheidend, sondern die wunderbaren miteinander verbrachten Stunden.
Es wird Sie nicht wundern zu erfahren, dass ich meinen Strohstern meiner Schwester geschenkt habe; wie hat sie sich gefreut!
Vielleicht haben Sie auch etwas Angefangenes in der Schublade oder auf dem Herzen. Einen Botengang, ein immer wieder aufgeschobener Besuch, ein angefangenes Buch, das nie fertiggelesen wurde, eine Handarbeit, eine Idee, die nicht fertiggedacht und deshalb nie umgesetzt wurde, ein vergessenes Rezept, eine vergessene Freundschaft …
Gerade in der Weihnachtszeit kann man sich für «vergessene» Dinge Zeit nehmen. Es braucht nicht viel für eine kleine, aber wirkungsvolle Überraschung. Warum nicht mit einer schönen Kerze! Goldenes Licht sagt mehr als viele Worte, aber hinterlässt immer Wärme und Freude: Jemand hat an mich gedacht!
Ich wünsche Ihnen im Kreise Ihrer Lieben ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, verbunden mit Gottes reichem Segen!